Ziegenalp Sust Peil

Herzlich Willkommen auf unserer Homepage!

Wir freuen uns, dass Sie den (virtuellen) Weg zu uns gefunden haben und erzählen Ihnen gerne etwas über unser Alp, deren Bewohner und die Produkte, die wir herstellen.
Wir sömmern Ziegen von einheimischen und auswärtigen Bauern. Die Alpzeit beträgt ungefähr 4 Monate, von Ende Mai bis Ende September. Wir kümmern uns um ca. 220 Ziegen und produzieren verschiedene Sorten Ziegenkäse. Den Grossteil der Milch verarbeiten wir zu Halbhartkäse, daneben stellen wir auch Frischkäse und Weichkäse her. Dazu kommt eine kleine Menge gemischter Käse, gemacht aus Ziegen- und Kuhmilch. Wir liefern unseren Käse an die örtliche Gastronomie, an Wiederverkäufer im Dorf und auswärts und selbstverständlich können Besucher Käse in Kleinmengen direkt ab Alp kaufen. Wir nehmen am Ziegenpaten-Programm der Coop Patenschaften für Berggebiete teil und freuen uns über Paten, die unsere Alp und ihre Ziege besuchen kommen. Ausserdem sind wir Partner der Organisation Alpinavera

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Unsere Geschichte

Geschichte
Die Bedeutung der Ziege im Valsertal
«Wer in Vals keine Kuh zu halten vermag, ‘jagt’ frohgemut eine Anzahl Ziegen herum und heisst deshalb ‘es Geisspürli’. – Dieser trockene Satz aus Jörgers ‘Bei den Valsern des Valsertals’ wird dem Stellenwert der Geiss für die Valser in keiner Weise gerecht. Jörger holt dies dann auch weiter unten nach, wo er erklärt: ‘Ausser dem Rindvieh hält jeder Bauer eine Anzahl Ziegen, ein Dutzend oder darüber. Sie erscheinen in allen möglichen Gestalten und Farben, mit oder ohne Hörner, die unbehörnten heissen ‘Mutscha’. Die Valser Ziege ist auf der Alp die Genossin der Kuh. Für die Sommermilch, während der Heuernte, wurden früher Ziegen aus dem Lugnez in Pacht genommen und mit Butter oder Schafwolle bezahlt’

Auch Richard Weiss unterstreicht in seinem Werk ‘Das Alpwesen Graubündens (1947) die Bedeutung der Ziegenhaltung vor allem für die sozial schwächere Schicht. ‘Die Ziege ist heute wie früher besonders für die Armen unter der Bevölkerung als Milchtier, die ‘Kuh der Armen’, wichtig und unentbehrlich.

Die Ziegenalp Peil
Die Ziegenalp Peil wurde 1980 zum ersten Mal in Betrieb genommen. Seither wurden Jahr für Jahr rund 200 Ziegen gesömmert. Die meisten Ziegen stammen aus diversen Betrieben der Region. Die Alpzeit dauert von Ende Mai bis Ende September. Während dieser Zeit werden rund 25'000 Liter Milch zu 2'500 kg Ziegenkäse in verschiedenen Variationen verarbeitet.
1986 zerstörte eine Lawine die Sennerei. Diese wurde anschliessend in einer Seilbahnstation auf der anderen Talseite wiedererrichtet.

1995
Da die Alphütte bis dahin ein Provisorium war, setzte sich der damalige Pächter Alois Stoffel beharrlich für eine Sanierung der Alp Peil ein. Dazu Alois Stoffel: ‘Die Alp muss aber nicht nur an Gebäude und Einrichtung saniert werden. Jedes Unternehmen benötigt eine Trägerschaft, die für das Tun und Handeln verantwortlich ist. Bis anhin wurde die Alp zum grossen Teil in Frondienst und ohne Vereins- oder Genossenschaftsstrukturen geführt. Die Gründung einer Trägerschaft gehört zur Planung der ganzen Alpsanierung’.
Schliesslich gelang es Stoffel, die Gemeinde und die kantonalen Ämter zu überzeugen. Kostenvoranschlag für die Sanierung: Fr. 400'500.--. Die Finanzierung konnte wie folgt sichergestellt werden: Eigenleistungen, Beiträge der Gemeinde Vals und des Kantons Graubünden, Darlehen der Landwirtschaftlichen Kreditgenosschenschaft, Sponsorenbeiträge. Trägerschaft ist die im Dezember 1995 gegründete Ziegenalpgenossenschaft Sust - Peil. Die neuen Gebäude konnte auf den Alpsommer 1996 in Betrieb genommen werden.

2010
Die Zeit vergeht, neue Vorschriften und Gesetze zwingen die Alp immer wieder zu Veränderungen und Anpassungen. Auch besteht das Bedürfnis, einen Melkstand zu installieren. Dies wird uns in eine nächste Sanierungsetappe führen.
Mit finanzieller Hilfe von Seiten des Kantons Graubünden und der Coop-Patenschafte für das Berggebiet nahmen wir auch diese Etappe in Angriff. So ging die 1.-August-Weggen-Akion von Coop dieses Jahr zu Gunsten der Ziegenalpen Peil und Grava und der Kuhalp Rischuna.
 
2012
Am 5. Juli konnte nach dreijähriger Projekt- und Umsetzungszeit der neue Melkstand feierlich «in Betrieb» genommen werden. Mit Kosten von rund CHF 350'000.- konnte der Kostenrahmen eingehalten werden. Dies wurde von den unterstützenden Institutionen sehr positiv aufgenommen. Insbesondere die Eigenleistungen im Bereich Planung und Überwachung wurden hervorgehoben.
 
2013
Aus der vorausgegangenen Zusammenarbeit mit der Coop Patenschaft erwuchs die Idee der Ziegenpatenschaft. Der Sinn davon war,
-     dass die Ziegen und deren Umfeld bekannter werden;
-     die Ziegenförderung nicht leere Worte bleiben, sondern insbesondere finanziell mitgetragen wird;
-     die «Bevölkerung» am Alpleben teilhaben kann.
Mit einer Patenschaft (Geldbetrag) sicherte man sich ein kleines Stück Ziegenkäse, auf Wunsch einen Alpbesuch bei der gewählten Ziege und viel Sympathie.
Der Geldbetrag fliesst in einen Fonds bei der Coop Patenschaft. Daraus werden Ziegenprojekte in der ganzen Schweiz unterstützt. Die Patenschaft hat nun eine längere Tradition und wird immer wieder nachgefragt.
 
2014
Die neue Landwirtschaftspolitik (AP 2014 – 2017) ging in die Umsetzung. Nach langen Arbeiten (Begehungen, Berichten, Konzepten) erfüllten sich die Hoffnungen nicht. Versprochen war, dass die Biodiversität besser abgegolten bzw. mehr Gewicht erhalten sollte. Da die Ziegenalp Sust -Peil optimale Landschaftspflege erbringt, kann sie die Beiträge nicht voll ausschöpfen.